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Das ewige Wirtschafts- Auf und Ab

Ausblick der Geschäftsführung

Das ewige Wirtschafts- Auf und Ab

Eine kurze Frage vorweg: wer kann sich noch an die Krise von 2008/2009 erinnern?

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Die letzten Verhandlungen mit der IG Metall zur Höhe der Bezüge erweckten beinahe den Anschein, der menschliche Schutzmechanismus, unerfreuliche Erlebnisse zu verdrängen, hätte gegriffen. Vergessen schienen alle (gemeinsam gemeisterten) Krisenzeiten, in denen der Fokus auf der Sicherheit und dem Erhalt der Arbeitsplätze lag. Das Wirtschaftsbarometer zeigte eine lange, sehr lange Zeit Hochdruck an. Und so konnte sich kaum jemand wirklich vorstellen, dass auch wieder einmal Tiefdruck, also eine schlechtere Zeit, kommen könnte. Doch nun ist sie wieder da. Zwar nicht nach sieben, dafür nach fast zehn Jahren guter Wirtschaft. Die klassische Volkswirtschaftslehre geht hierbei von sich wiederholenden Regelzyklen aus, welche durchschnittlich etwa sieben Jahre andauern. Aber nichts bleibt ewig wie es ist. Dies gilt auch für die Zyklusdauer eines wirtschaftlichen Hochdruckgebietes.

Die vergangenen zehn Jahre Hochkonjunktur haben uns verwöhnt und den Gedanken wecken können, es ginge von jetzt an wirtschaftlich nur noch bergauf. Leider ist dieser Gedanke ein Trugschluss. Obwohl der Zyklus der letzten Hochkonjunktur besonders lange anhielt, musste es irgendwann wieder einmal abwärts gehen. Das ist der völlig normale Gang der Dinge. Der jetzt bedauerlicherweise von Corona überlagert zu einem besonders heftigen Abschwung führt.

Wenn es dann allerdings wieder bergab geht, löst dies bei vielen Menschen schnell so etwas wie eine Weltuntergangsstimmung aus. Die Konjunktur der Wirtschaft ist am Boden, die der Apokalyptiker erlebt einen Höhenflug. „Sind wir mit unserer (Automobil-)industrie in Deutschland noch richtig aufgestellt? Sind Deutschland und die EU in Sachen Digitalisierung ausreichend vorbereitet? Können wir angesichts unserer hohen Löhne und Gehälter wettbewerbsfähig bleiben? Verfügen wir über ausreichend Fachkräfte, um unsere Wirtschaftskraft zu sichern? Oder brauchen wir vielleicht gar keine Industrie mehr, sondern lieber wieder umweltschonenden Ackerbau und Viehzucht nach Altvätersitte, am besten mit Ackergaul und Holzpflug? Oder ist es sogar noch schlimmer und die Welt geht im Klimawandel oder in Virenstürmen unter? Oder steht uns sogar wieder ein dritter Weltkrieg bevor?“

Namhafte Zeitungen wie Der Spiegel (Heft 33/1974), Newsweek (April 1975) und das Time Magazin (Hefte 12-1973, 1-1977, 4-1977, 12-1979) präsentierten, schwerpunktmäßig in der 2. Hälfte der 1970er Jahre, auf ihren Titelseiten den bevorstehenden Weltuntergang durch die von Umweltsünden der Menschen verursachte, bevorstehende Eiszeit. Bis jetzt ist die Welt aber noch nicht untergegangen. Vielmehr prognostizieren Wissenschaftler heute aus denselben Gründen, wegen denen damals die Eiszeit entstehen sollte, eine katastrophale Erderwärmung. Im Jahr 1962 prognostizierten Apokalypse-Anhänger anlässlich der Kuba Krise den bevorstehenden dritten Weltkrieg. Bis zum Ende des kalten Krieges in 1991 folgten noch unzählige weitere Warnungen zu diesem Thema. Allerdings fand bisher nie ein solcher Untergang unseres Planeten statt – nein, allem zum Trotz gibt es unsere Welt noch.

Bitte nicht falsch verstehen: Dies ist kein Plädoyer für die Untätigkeit, sondern ein Aufruf zur Besonnenheit statt populistischen Schnellschüssen. Zum aktiven Lösen der Probleme statt den Kopf in den Sand zu stecken. Zu Ausgewogenheit statt Radikalität. Zu technologischer Entwicklung statt Verboten.

Zu all diesen Themen sollten sich Wähler, Politiker, Staatsleute, Unternehmer oder Verbände Gedanken machen. Veränderung der (Um-)welt, die eigene Leistungsfähigkeit sowie die Einflussfaktoren und Maßnahmen zu deren Erhaltung sollten kontinuierlich hinterfragt werden - stets mit dem Ziel, immer besser zu werden. Dies gilt für jeden einzelnen Bürger. Ganz besonders aber für verantwortungsvoll agierende Politiker, Verbände, Gewerkschaften und Unternehmen. Sicherlich, in Krisenzeiten steigt der Leidensdruck und Versäumnisse werden sichtbar. Hoffen wir, dass alle daraus lernen und nun - wenn auch teils etwas spät - ihre Hausaufgaben machen.

Wir bei der nass-Gruppe denken langfristig. Wie es für mittelständische Familienunternehmen typisch ist, haben wir bereits in guten Zeiten die schlechten antizipiert und uns darauf eingestellt:

- Während der letzten Tarifrunde am Standort Hannover hat die nass magnet GmbH weitergehende Forderungen der IG Metall abgelehnt - mit dem Hinweis auf die für uns schon in 2018 befürchtete Konjunkturschwäche, deren baldiges Kommen von unseren Verhandlungspartnern noch Ende 2018 bestritten wurde. So haben wir zur Arbeitsplatzsicherheit im Unternehmen beigetragen. Corona konnte niemand voraussehen, auch wir nicht. Aber die dadurch bedingte Wirtschaftskrise zeigt, wie wichtig Vorsicht und Sparsamkeit in guten Zeiten ist, um sich für die schlechten zu wappnen.

- Wir haben uns nicht tot gespart. Aber wir sind auch nicht verschwenderisch mit unseren Mitteln umgegangen, sodass wir nun über genug Reserven verfügen, um diese Durststrecke durchzustehen - wenn auch in einigen Unternehmen mit Verkürzungen der Arbeitszeit. Viele Unternehmen sind dem Corona-Schock schon zum Opfer geworden. Wir haben durch vorausschauendes Wirtschaften das Vertrauen unserer Finanzierungspartner in uns gestärkt und können daher - wenn auch mit Schmerzen und Entbehrungen - bisher durchhalten.

- Wir haben durch unsere Standortpolitik die Option geschaffen, die jeweiligen Produkte dort zu fertigen, wo sie unter sowohl logistischen als auch technischen, vor allem aber wirtschaftlichen Kriterien optimal „aufgehoben“ sind.

- Wir leben Digitalisierung in einem für Mittelständler außergewöhnlichem Maß - in der Produktion, mit den intelligenten Steckverbindern und anderen Produkten, in der IT, mit unserem Webshop und der entstehenden digitalen Vertriebsplattform.

- Wir haben uns, hinsichtlich unserer Produktstrategie, anwendungsseitig mehrere Standbeine erschaffen und so das Risiko gestreut. Heute beliefern wir Industrien der PKW-, NFZ-, Bahn-, Agrar-, Automatisierungs-, Medizintechnik und viele andere mehr.

- Wir haben neue Projekte mit erheblichem Umsatzpotenzial akquiriert und entwickelt. Dies hat einen großen Beitrag zu unserer Zukunftssicherung erwirkt.

- Wir bilden in hohem Maß selbst aus, werden die Programme zur Mitarbeiterzufriedenheit weiter entwickeln und die familiäre Kultur im Unternehmen fördern. Im Wettbewerb um Fachkräfte sind wir gut aufgestellt.

Vor allem aber:

Wir machen auch Fehler. Aber unsere Fehlerkultur ist, in Fehlern vor allem Verbesserungspotenziale zu sehen und nicht Gründe zum Meckern! Wir sind ein familiäres Team. Wir fürchten keinen Weltuntergang, sondern gestalten gemeinsam unsere Zukunft. Wir sind das Geheimnis unseres Erfolges. Gemeinsam!

Klaus Kirchheim
Vorsitzender der Geschäftsführung, nass magnet GmbH

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